Samstag, 24. Dezember 2011

Gedicht des Monats

Das Gedicht des Monats Dezember stammt von Elisabeth Singh-Noack und befasst sich - das ist unvermeidlich - mit Weihnachten, Silvester und dem ganzen Stress, den wir uns damit machen.



 Fast ein Fest
 
Den ersten Advent
Man noch müßig verpennt. 
Das Fest ist noch weit, 
Zum Kaufen viel Zeit.
 
Am zweiten Advent
Der Kranz komplett brennt.
Dank Chinas Kerzendocht
Man im Ruß vor Wut kocht.

Zum dritten Advent
Man sich beugt dem Trend,
Geht ins Orgelkonzert,
Sich von Glühwein ernährt.

Am vierten Advent
Man packt panisch und rennt,
Markt und Läden erstürmt,
Da sonst enttäuscht und erzürnt
 
Familie,Freunde,Nachbarn und Kollegen -
Zur Weihnacht hängt völlig schief der Segen,
Bleibt auch nur einer unbeschert,
Das Fest verläuft nicht unbeschwert.

Unbrauchbares,nützliche Sachen,
Heiligabend Stimmung,Papier,ganze Tannen knistern,
Und eine Woche später muss es krachen,
Man sich betäubt umarmt, Gerührte wispern:

Süßer die Stimmen nie klingen,
Als alle ein Loblied singen
Auf Kitsch und Nippes und Marzipan
Und auf den geliebten Endjahreswahn.



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