Sonntag, 22. Juni 2014

Rezension: Nummer Zwei von Claus Probst


Wo hat man so etwas schon mal gehört? Einem Serienkiller kommt seine Leiche abhanden. Die sollte eigentlich von der Polizei gefunden werden: Auf perverse Art und Weise abgelegt auf einer Parkbank. Doch das tote Mädchen, Carola, wird von einem anderen entdeckt und nach Hause mitgenommen. Dort liegt sie als Schneewittchen im Tiefkühltruhensarg mit einem Hoppelhasen im Arm. Der Hase hatte früher mal Laura gehört, der Tochter von Romberg, der Tochter von Nummer 2.

Fallanalytikerin Lena Böll wird ins ungeliebte Mannheim zurückbeordert, um den fleißigen Serienkiller zu stoppen. Dort soll sie das Sondereinsatzkommando unterstützen. Mit Serienkillern kennt sich die Schöne aus. Schon einmal hat sie einen Schlitzer selbst aufgeschlitzt. Tough ist sie, aber sie kennt auch ihre Grenzen. Sie ist ein Mensch, den man gern an seiner Seite hätte, wenn man wirklich in Schwierigkeiten stecken würde.

Doch zurück zu Nummer eins, den Vergewaltiger und Entführer. Er ist indessen „not amused“ und krallt sich kurzerhand ein neues Opfer. „Du bist nicht ganz mein Geschmack“ erklärt er ihr. Er hat sie sich zur Vergewaltigung bereit gelegt und mit Fesseln zur völligen Bewegungslosigkeit verdammt. Doch er hat Zeit, denn er wartet auf ein anderes Opfer.

Ist Nummer 2 ein deutscher Thriller? Andere Frage: Handelt es sich bei Claus Probst um einen typisch deutschen Autor? Nicht unbedingt. Gewiss, er findet Metaphern gleich seiner Brüder und Schwestern aus romantischen Epochen, farbige Erzählbilder, die bekräftigen und schwächen, je nach Belieben. Doch da ist auch die rüde pochende Sprechweise von amerikanischen Autoren. Mit dem Wort „verdammt“ und anderen Flüchen wird jedenfalls nicht gespart. Er pflückt sich von den Sträuchern der Literatur das Beste und macht daraus – etwas Eigenes. Die Dramaturgie schwingt sich von Seite zu Seite und hält den Leser (oder in meinem Fall Hörer, denn ich hatte das Hörbuch) bei der Stange.

Ob zum Schluss doch noch alles gut ausgeht? Was wäre ich für eine Kollegin der schreibenden Zunft, wenn ich das Ende verriete. Nein, nein, das sollt ihr, geschätzte Leserinnen und Leser dieser Rezension selbst erleben. Soviel sei verraten: Das Ende ist, wie der ganze Roman, brillant erzählte Spannungsliteratur.


Text: A. Netera

Claus Probst: Nummer Zwei, Fischer Taschenbuch, 400 Seiten, EUR 9,99
 

Sonntag, 8. Juni 2014

Mannheimer Literaturpreis 2014

Auch in diesem Jahr schreibt die Mannheimer Literaturgruppe Räuber ´77 einen Preis aus, diesmal in der Sparte Lyrik.

Wichtige Einschränkung:
Teilnahmeberechtigt sind Autorinnen/Autoren, die in einem Umkreis von 100 km um Mannheim ansässig sind. Für Mitglieder der Literaturgruppen in der Metropolregion Rhein/Neckar gilt diese räumliche Beschränkung nicht.

Das gibt es zu gewinnen:
1. Preis 500 Euro
2. Preis 300 Euro
3. Preis 200 Euro

Das sind die Anforderungen:
1. Das Thema lautet Glücksfälle.
2. Von jedem Autor können bis zu drei Gedichte auf maximal drei Normseiten DIN A4 (30 Zeilen x 60 Anschläge = 1800 Anschläge) eingereicht werden.
3. Die Texte müssen unveröffentlicht sein.
4. Einsendeschluss ist der 30. Juni 2014.

Unter diesem Link finden Sie die Originalausschreibung.

Dienstag, 3. Juni 2014

Schauspiel und Lyrik im Schlossgarten zu Schwetzingen


Am 15. Juni 2014 laden Schlösser, Burgen und Gärten in Baden-Württemberg zum Schloss-Erlebnistag ein.
Schon Hölderlin und Eichendorff fühlten sich vom Schwetzinger Schlossgarten unwiderstehlich angezogen. Diese Tradition setzt die Autorengruppe LitOff mit ihrer Lyrik-Performance im sommerlichen Grün des Schwetzinger Schlossgartens fort. Das Besondere: Die Natur- und Liebesgedichte werden von den Schauspielern Marina Tamassy und Gerhard Piske vor der klassisch-romantischen Kulisse des Minerva-Tempels inszeniert.

Zeit: Sonntag, 15. Juni 2014. 
Beginn der Vorstellungen: 13.00 Uhr und 16.00 Uhr.
Ort: Schlossgarten in Schwetzingen.