Samstag, 6. Juli 2013
Vorschau: Olga Manj zu Gast im Bermudafunk
Liebe Literaturfreunde,
entweder ist es zu warm, zu kalt oder es regnet. Bei diesem Sommerwetter kann es nur von Vorteil sein, wenn man zu einer Lesung nicht aus dem Haus muss.
Meine Buchvorstellung "Hochzeitssuppen" kommt im Rahmen der Sendung "Mach-mit-Radio" frei Haus.
MACH-MIT-RADIO, Sendung im Radio Bermuda Funk am Samstag, den 27. Juli 2013 um 16 Uhr im Bermuda-Funk streaming.bermudafunk.org für Mannheim und Heidelberg werde ich aus meinem neuen Buch "Hochzeitssuppen" vorlesen und auch etwas über mich und meine früheren Veröffentlichungen erzählen. Ich bringe Musik von Gerry Lane mit. Die Sendung wird von Reiner + Sabine moderiert.
Ich freue mich, wenn Ihr zum Zuhören kommt.
Viele Grüße
Olga Manj
Hier ist der Link zur Webseite der Autorin.
Samstag, 29. Juni 2013
Vorschau: "Guten Morgen, Europa!" in Ludwigshafen
Liebe Literaturfreunde,
woran denken Sie, wenn Sie „Europa“ hören? An Sparmaßnahmen und Rettungsschirme? An die Bestrebungen zur Abschaffung des Euros? An eine europäisch-amerikanische Freihandelszone? Vielleicht hat sich bei Ihnen aber auch schon eine gewisse Europaverdrossenheit breit gemacht und Sie haben diese ewig gleichen Debatten zu denselben Themen gründlich satt. Dann wird es Zeit für neue Denkanstöße.
Vergessen Sie alles, was Sie je über Europa gehört haben und kommen Sie am Donnerstag, dem 4. Juli, um 19:30 Uhr in die Stadtbibliothek, Bismarckstr. 44-48 in 67059 Ludwigshafen. Dort findet unter dem Titel „Guten Morgen, Europa!“ die jährliche Lesung der „Literaturwerkstatt Ludwigshafen-Mannheim“ zum Kultursommer statt.
Ich bin sicher, anschließend werden Sie Europa mit ganz anderen Augen sehen. Wir freuen uns auf Sie.
Liebe Grüße
Edith Brünnler
PS: Der Eintritt kostet 3 € / ermäßigt 2 €.
Freitag, 14. Juni 2013
Rezension: Nebelkopfhütte von Ehlert, Butzmann, Sinca, Manj und Seidler
Das erste, was ich über dieses Buch erfuhr, war, dass es von fünf Autoren stammt. Ich fragte mich: "Das soll funktionieren? Verderben viele Köche nicht den Brei?" Die Antwort ergibt sich nach wenigen Seiten: Es funktioniert hervorragend. Das Buch besitzt fünf Hauptfiguren, und jeder Autor schrieb eine der Figuren. Auf 246 Seiten entfaltet sich die Geschichte um eine Gruppe ehemaliger Schulfreunde.
Ein sonniger Oktober geht zu Ende. Katharina hat ihre fünf früheren Freunde zu einem Wochenende in die Nebelkopfhütte, eine kleine Berghütte, eingeladen. Zum ersten Mal nach über zwanzig Jahren treffen sie sich. Da gibt es viel zu erzählen. Siggi arbeitet heute als Leichenwäscher und hat oft schwere Träume. Eduard, genannt Edi, war früher mal mit Katharina liiert. Isabell schließlich arbeitet im Institut für Tropenmedizin, sie hängt gerne esoterischen Gedanken und Ritualen nach. Niko ist sportlich und hat den Aufenthalt am planmäßigsten vorbereitet. Diese vier treffen sich in einem Gasthof im Tal und machen sich auf den Weg zur Hütte. Zwei fehlen. Jasmin kommt zu spät und beschließt, in dem Gasthof auf Katharina zu warten.
Auch über die fehlende Katharina gibt es viel zu erzählen. Sie war die Anführerin der Clique. Oft spielte sie mit ihrer Macht und lebte ihren Hang zu schwarzen Ritualen aus. Einmal stiftete sie die anderen an, einen Schädel aus einem Grab zu stehlen.
An den nächsten beiden Tagen wandert die kleine Gruppe in den Bergen umher. Katharina kam nicht. Ihr Fehlen wird immer unheimlicher, besonders als die Freunde den Eindruck haben, in ihrer Abwesenheit wäre jemand in die Hütte eingedrungen. Nach einem Streit macht sich Edi alleine auf den Weg zurück. Ein Gewitter zieht auf.
Den Autoren gelingt es nicht nur, die Charaktere sehr feinfühlig und pointiert zu schildern. Die unterschiedlichen Perspektiven, aus denen die Figuren beschrieben sind, führen an manchen Stellen zu Überblendungen. Die Personen werden dadurch facettenreich und ihre Gedanken und ihr Handeln verständlich.
Und als dann noch zwei mysteriöse Männer mit Kapuzen in den Bergen umherstreunen, spätestens dann, stellt sich Gänsehaut ein. Was hat Katharina mit all dem zu tun? Die Spannung steigert sich von Seite zu Seite. Ein dramatisches Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Nebelkopfhütte: Fünf Autoren - ein Roman
Nils Ehlert, Anette Butzmann, Jancu Sinca, Olga Manj, Lothar Seidler
Lothar Seidler Verlag, Heidelberg
Edition LitOff 2009
250 Seiten
ISBN 978-3-931382-45-2 / € 14,80
Weitere Infos unter: litoff.de - nebelkopfhütte
Text: Al Richard
Mittwoch, 5. Juni 2013
Mannheimer Literaturpreis 2013
Der Mannheimer Literaturpreis (vormals Heinrich-Vetter-Preis) lebt wieder auf. Nach einjähriger Pause verleihen Die Räuber `77 (Literarisches Zentrum Rhein-Neckar e.V.) 2013 erneut einen Literaturpreis.
Das gibt es zu gewinnen:
1. Preis 500 Euro
2. Preis 300 Euro
3. Preis 200 Euro
Das sind die Anforderungen:
- Das Thema lautet: Ohne Netz.
- Teilnehmen dürfen Autorinnen/Autoren, die in einem Umkreis von 100 km um Mannheim ansässig sind. Für Mitglieder der Literaturgruppen in der Metropolregion Rhein/Neckar gilt diese räumliche Beschränkung nicht.
- Unveröffentlichte Prosatexte dürfen maximal fünf Normseiten (30 Zeilen zu je 60 Anschlägen) umfassen und
- sind in vierfacher Ausfertigung einzureichen.
- Jedes Blatt ist mit einem Kennwort zu versehen.
- Name, Anschrift sowie eine Kurzbiographie sind einem verschlossenen Briefumschlag beizulegen. Auf dem Umschlag darf nur das Kennwort (nicht der Name) stehen.
- Einsendeschluss ist der 30. Juni 2013.
Das ist die Adresse:
Kulturamt der Stadt Mannheim
Mannheimer Literaturpreis der Räuber `77
E 4, 6
68159 Mannheim
Und hier ist der Link zur Originalausschreibung:
raeuber77.de/literaturpreis_2013.html
Das gibt es zu gewinnen:
1. Preis 500 Euro
2. Preis 300 Euro
3. Preis 200 Euro
Das sind die Anforderungen:
- Das Thema lautet: Ohne Netz.
- Teilnehmen dürfen Autorinnen/Autoren, die in einem Umkreis von 100 km um Mannheim ansässig sind. Für Mitglieder der Literaturgruppen in der Metropolregion Rhein/Neckar gilt diese räumliche Beschränkung nicht.
- Unveröffentlichte Prosatexte dürfen maximal fünf Normseiten (30 Zeilen zu je 60 Anschlägen) umfassen und
- sind in vierfacher Ausfertigung einzureichen.
- Jedes Blatt ist mit einem Kennwort zu versehen.
- Name, Anschrift sowie eine Kurzbiographie sind einem verschlossenen Briefumschlag beizulegen. Auf dem Umschlag darf nur das Kennwort (nicht der Name) stehen.
- Einsendeschluss ist der 30. Juni 2013.
Das ist die Adresse:
Kulturamt der Stadt Mannheim
Mannheimer Literaturpreis der Räuber `77
E 4, 6
68159 Mannheim
Und hier ist der Link zur Originalausschreibung:
raeuber77.de/literaturpreis_2013.html
Samstag, 25. Mai 2013
Rezension: Fremdes Brot von Wilhelm Dreischulte
Kennen Sie auch jemanden, der spannende Geschichten aus seinem Leben erzählen kann? Wie viele Lebensgeschichten wurden schon in aller Stille zu Ende gelebt, ohne dass sie für die Nachwelt festgehalten werden konnten?
In der vorliegenden Erzählung kommt es dazu, dass der Pfleger N. der 93-jährigen Frau zugeteilt wird. „Sie können mich alles fragen“, sagte sie zu ihm. Und daraus entstand die biographische Erzählung "Fremdes Brot".
Das Buch ist die erste Einzelveröffentlichung des in Frankfurt am Main lebenden Autors. Wilhelm Dreischulte ist Lehrer, außerdem ein Künstler, der mit verschiedenen Stoffen arbeitet. Sowohl sein Beruf als auch seine Nebenberufe übt er mit großer Hingabe aus. Auf dem Einband ist ein Ausschnitt aus einem Gipsrelief zu sehen, das er selbst hergestellt hat. Und dann war er ja auch einmal Pfleger. So schließt sich der Kreis. Die Handlung spielt übrigens größtenteils in der ländlichen Umgebung von Freiburg im Breisgau.
Die Frau, deren (Vor)Name interessanterweise im ganzen Text nur einmal genannt wird, hatte ihre Kindheit in der Zeit des Ersten Weltkriegs, als „man sich Kaninchen hielt, denn es gab sonst kein Fleisch“, und ihr Leben endet in einer Zeit, in der sie zwischen Brot aus zehn verschiedenen Getreidesorten wählen kann, im Hier und Jetzt. Welchen Wandel Deutschland während dieser Zeit durchgemacht hat ist zwar bekannt. Doch es ist etwas anderes, diesen Wandel mit der Frau zu erleben. Geht es dem Autor um diese Erfahrung? Nein, er zeigt einen sehr anpassungsfähigen Menschen, der aus jeder noch so vertrackten Situation das Beste machen kann und für sich immer wieder Freiräume sucht und findet. Die Frau ist als fröhlicher, humorvoller Mensch geschildert. Ein Mensch, dem wir in „Fremdes Brot“ gerne begegnen, dessen Geschichte wir gerne hören, weil sie in einer einfachen wie überzeugenden Sprache aus ihrem Mund in die Feder des Autors überging.
„Fremdes Brot“ ist ein wunderbares Geschenk für alle Generationen, für Leute, die wissen wollen, was vor unserem Hier und Jetzt war. Die größere Schrift erleichtert gerade den Älteren die Lust am Lesen.
Fremdes Brot von Wilhelm Dreischulte, Roman, Lothar Seidler Verlag,
138 Seiten, 12,80 EUR / ISBN 978-3-931382-44-5 Weitere Informationen unter seidler-verlag.de
Text: A. Netera
Montag, 29. April 2013
Edit Essaypreis 2013
Der Essay ist ein Sachtext, der von der individuellen Sichtweise des Autors geprägt ist. Die Zeitschrift Edit widmet sich der Förderung dieser literarischen Mischform und schreibt deshalb 2013 zum zweiten Mal den Edit Essaypreis aus.
Als Gewinne sind ausgesetzt:
- 1.000 Euro für den 1. Preis
- eine honorierte Radiofassung wird im Nachtstudio von Bayern 2 gesendet
- eine Einladung zur Preisverleihung am 1. November 2013
- ein Abdruck in Edit 63, Bücherpaket, Edit-Abonnement
Die Anforderungen lauten:
- Es muss sich um einen unveröffentlichten literarischen Essay in deutscher Sprache handeln.
- Der Text sollte nicht länger als 12 Normseiten sein.
- Pro Autor/in wird nur eine Texteinsendung berücksichtigt
- Der Essay soll im Word- oder PDF-Format mitsamt einer Kurzbiografie an essay@editonline.de gesendet werden.
- Einsendeschluss ist der 30. Juni 2013.
Hier ist der Originallink: www.editonline.de/essaypreis/
Als Gewinne sind ausgesetzt:
- 1.000 Euro für den 1. Preis
- eine honorierte Radiofassung wird im Nachtstudio von Bayern 2 gesendet
- eine Einladung zur Preisverleihung am 1. November 2013
- ein Abdruck in Edit 63, Bücherpaket, Edit-Abonnement
Die Anforderungen lauten:
- Es muss sich um einen unveröffentlichten literarischen Essay in deutscher Sprache handeln.
- Der Text sollte nicht länger als 12 Normseiten sein.
- Pro Autor/in wird nur eine Texteinsendung berücksichtigt
- Der Essay soll im Word- oder PDF-Format mitsamt einer Kurzbiografie an essay@editonline.de gesendet werden.
- Einsendeschluss ist der 30. Juni 2013.
Hier ist der Originallink: www.editonline.de/essaypreis/
Montag, 1. April 2013
Rezension: Das Klassentreffen von Heide-Marie Lauterer
Wie lange hatten wir uns nicht gesehen?
Das
Telefon klingelt und es meldet sich jemand aus der Vergangenheit. Wer
von uns hat das noch nicht erlebt? Umso aufregender wird es, wenn es die
beste Freundin ist, Lucy. Vor 30 Jahren haben sich die
Klassenkameradinnen Helena und Lucy das letzte Mal gesehen. Hahn im Korb
war Gunter, in den sich Helena und Lucy zur Zeit des Abiturs wohl
gleichermaßen verliebt hatten. Gunter hatte sich ihr danach zwar immer
wieder einmal zugewandt, doch irgendwann war sein Interesse erlahmt.
Helena würde ihn gern wiedersehen, schließlich ist er der Vater von Blue, ihrer Tochter. Außerdem waren da ja auch noch Sophie, Roswitha, Gertrud, Sandra und die esoterische Klara. Namen, die jedes Jahr an Bedeutung verloren hatten, weil der Kontakt langsam verebbte. Warum also gerade jetzt ein Klassentreffen? An dieser Stelle wechselt die Erzählperspektive und wir erleben ein Treffen von Lucy und Gunter. Er besucht sie also als erste. Ist er plötzlich in Lucy verliebt? Eher nicht, denn es wird klar, dass er mit wiedererwachtem Feuer Helena umgarnt. Und dann der dramatische Zwischenfall: Lucy erleidet einem Verkehrsunfall. Bevor sie stirbt, sehen sich die Freundinnen noch ein Mal. Mit ihren letzten Worten warnt sie Helena vor Gunter. Was bedeutet das?
Helena würde ihn gern wiedersehen, schließlich ist er der Vater von Blue, ihrer Tochter. Außerdem waren da ja auch noch Sophie, Roswitha, Gertrud, Sandra und die esoterische Klara. Namen, die jedes Jahr an Bedeutung verloren hatten, weil der Kontakt langsam verebbte. Warum also gerade jetzt ein Klassentreffen? An dieser Stelle wechselt die Erzählperspektive und wir erleben ein Treffen von Lucy und Gunter. Er besucht sie also als erste. Ist er plötzlich in Lucy verliebt? Eher nicht, denn es wird klar, dass er mit wiedererwachtem Feuer Helena umgarnt. Und dann der dramatische Zwischenfall: Lucy erleidet einem Verkehrsunfall. Bevor sie stirbt, sehen sich die Freundinnen noch ein Mal. Mit ihren letzten Worten warnt sie Helena vor Gunter. Was bedeutet das?
Klassentreffen
ist das zweite Buch der Heidelberger Autorin. Es ist ein Roman, der von
der Protagonistin lebt. Helena ist eine gut gezeichnete Figur, die in
einem Altenheim arbeitet. Dass sie als Ärztin eigentlich mehr aus ihrem
Leben hätte machen können, wird schnell klar. Und darum geht es in dem
knapp 180 Seiten langem Werk. Ihre Tochter Regina-Blue geht eigene Wege,
nennt ihre Mutter Hel ("wie die Hölle") und zeigt sich als
uneinsichtiger Teenager. Doch es entspinnt sich ein Geflecht aus
scheinbaren Zufällen und verwobenen Beziehungen, die von Helena den
Übergang in ein neues Leben fordern. Zitat: „Das Drehbuch ihres Lebens,
wo war es? … Aber es gab kein solches Drehbuch und sie kannte nicht
einmal den Titel des verrückten Stücks. Nur eines drängte sich ihr mit
immer größerer Deutlichkeit auf: sie spielte darin ungewollt die
Hauptrolle“.
Die
dramatischen Szenen in dem Roman würde sich mancher Leser sicher etwas
deutlicher herausgearbeitet wünschen. Tiefe Verletzungen lösen sich
üblicherweise nicht durch Tänze und Gesänge auf. Aber vielleicht
wünschen wir uns das - einfach so. Gegen Ende fällt der Protagonistin
das freundliche Schicksal so deutlich in die Arme, dass sie ohne Mühe
ihren Weg nach oben fällt. Eine Art von Realismus, die erst einmal
schwer nachvollziehbar erscheint. Doch wer ein Happy End liebt, wird
dieses Super-Happy-End sicher auch lieben und Helena mit Freude auf dem
Weg aus der Hölle in den Himmel der Selbstfindung folgen.
Das Klassentreffen von Heide-Marie Lauterer, Roman, spiritbooks,
ISBN: 978-3-9815421-7-2, 2013 Weitere Infos unter spiritbooks.de
Text: A. Netera
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