Montag, 5. Oktober 2015

Neuerscheinung: Schwarz und weiß - Ein Krimi von Anette Butzmann und Nils Ehlert

Crimi con Cello veröffentlicht einen neuen Mannheim-Krimi

Mit Cello, Gitarre und humoristischen Einlagen begeistert das Autoren-Duo Crimi con Cello seit 2013 Zuhörerinnen und Zuhörer aus der Region. Nun haben sich die beiden an ein weiteres Projekt gewagt: Der Kriminalroman „schwarz und weiß“ ist das erste Buch, das die Autoren zusammen geschrieben haben. Dabei diskutieren Anette Butzmann und Nils Ehlert schon etliche Jahre über selbstverfasste Texte in der Autorengruppe Die Literatur-Offensive in Heidelberg. In diesem Rahmen haben sie schon einmal bei einem Fünf-Autoren-Projekt („Nebelkopfhütte“) mitgewirkt. Hier fiel ihnen auf, dass sie einen ähnlichen Schreibstil und eine Vorliebe für Situationskomik haben. So wirkt auch „schwarz und weiß“ wie aus einem Guss und bietet neben der Krimispannung viel Anlass zum Schmunzeln.

 „Es ist einfacher, sich die Arbeit zu teilen, wenn ein Buch nebenberuflich entsteht“, meint Nils Ehlert, „und man kann sich gegenseitig motivieren. Außerdem fließen so verschiedene Erfahrungen und Blickrichtungen ein, die es für den Leser abwechslungsreicher und interessanter machen.“ Der Roman beschäftigt sich daher neben Medizin und Radiologie auch mit klassischer Musik, der Haltung von Chamäleons und der rätselhaften Anziehung zwischen einer Kommissarin und einem Musikwissenschaftler.


Inhalt
Bei einem Autounfall verliert der Radiologe Dr. Xaverius fast sein Leben. Jemand hat den Wagen manipuliert. Für Kommissarin Karch sieht alles nach einem Eifersuchtsdrama aus, doch der Senior der Praxis warnt sie vor vorschnellen Schlüssen. Und dann wird eine verscharrte männliche Leiche gefunden. Über den Mann weiß man nichts, aber bald steht fest, dass er eine radiologische Praxis besuchte.



Ausschnitte aus dem Buch

Als der punktierte Rhythmus des Orchesters in das helle Klingeln der Ambosse überging, wurde es Jochen Jerichow zu viel. Das Stampfen und Hämmern im Hintergrund war einfach unerträglich. Er presste den kleinen Gummiballon in seiner Hand, den er im Notfall drücken sollte. Die Musik brach ab, Nibelheim verschwand vor seinem geistigen Auge und er wurde aus der Röhre hinausgefahren. Er setzte sich auf und nahm die Kopfhörer ab.
»Alles in Ordnung?«, fragte die Arzthelferin.
»Entschuldigung, ich kann so nicht arbeiten«, antwortete er mit bebender Stimme.
Sie sah ihn mitfühlend an: »Ja, es ist schon sehr eng in der Röhre. Das können viele nicht gut ertragen.«
»Das meinte ich nicht. Dieser Krach!«
»Wieso?«, fragte die Arzthelferin, »Sie haben sich doch selbst Wagner ausgesucht, oder?«
»Herrgott, nicht Wagner! Dieses laute Hämmern oder Klopfen, wenn der Apparat in Betrieb ist. Das geht im Rhythmus komplett gegen die Musik! Wie soll ich mich denn da konzentrieren?«
»Das ist ein Magnetresonanztomograph, der macht nun mal solche Geräusche. Das kann ich nicht ändern.«
Jochen schüttelte den Kopf: »So geht das nicht. Bitte rufen Sie Herrn Xaverius.«
»Der Herr Doktor ist beschäftigt.«
»Dann streichen Sie mich von der Liste der freiwilligen Probanden. Ich glaube aber nicht, dass Sie unter diesen Umständen sonst jemanden finden, der etwas von Musik versteht.«

Ein weiterer Ausschnitt:
»Papa«, schrie Julian, »komm her, schnell!«
Dann siegte die Faszination und er ging zögernd nach vorne. Direkt unter ihm sah er eine Hand, die aus der Schräge des lehmigen Hügels herausragte. Die Finger sahen aus wie trockene Zweige. Als ob dort unten jemand auf ihn lauerte. Doch Julian wusste, der Mensch war tot. Es konnte ihm nichts geschehen. Zitternd streckte er die Arme aus und positionierte das Handy. Als er den Auslöser drückte, fiel es ihm aus den unsicheren Fingern. Er schaute dem Smartphone hinterher. Was er dann sah, konnte er kaum glauben. Das Handy steckte in der Totenhand. Hätte er absichtlich gezielt, wäre es wohl nie so unglücklich gefallen. Doch wie sollte er jetzt wieder an sein Handy kommen? Außerdem konnte er sich nicht vorstellen, es jemals wieder nutzen zu können, ohne an die Gruselhand zu denken, die es aufgefangen hatte.

schwarz und weiß
Kriminalroman
von Anette Butzmann und Nils Ehlert
Wellhöfer Verlag, Mannheim 2015
ISBN 978-3-95428-180-0
288 Seiten, 12,95 Euro


Für Blogger und Journalisten gibt es Rezensionsexemplare.
Kontaktieren Sie bitte den Wellhöfer Verlag unter info@wellhoefer-verlag.de oder  Tel. 0621-7188167. Informationen zur Autorengruppe LitOff erhalten Sie unter buero@litoff.de oder Tel. 06221-166559



Nächste Veranstaltungen:
Crimi con Cello
Eine kriminell-musikalische Revue
Verdächtige Geräusche in einem englischen Landhaus, ein Cello spielender Kommissar und das Quiz um „Mord und Musik“ bieten den Rahmen für das Spiel mit witzig-spritzigen Texten des dialogstarken Teams. Dazwischen lesen die Autoren  aus ihrem neuen Roman „schwarz und weiß“.
Das Cello ist keineswegs Begleitprogramm, sondern fester Bestandteil des Abends.

Donnerstag, 15. Oktober 2015
Signierstunde auf der Frankfurter Buchmesse Frankfurt, 14-15 Uhr beim Wellhöfer-Verlag, Eintritt Buchmesse

Donnerstag, 07. November 2015
Crimi con Cello bei der Schwetzinger Buchmesse im Schwetzinger Schlossgarten
12.00 -12.30 Uhr, Eintritt Schlossgarten.

Donnerstag, 15. November 2015
Crimi con Cello bei der Lichtmeile „Literatur an ungewöhnlichen Orten“ diesmal im Café Wissenbach Mittelstraße 55, Mannheim.
18.30 -19.00 Uhr und
20.00 – 20.30 Uhr.

Donnerstag, 26. November 2015
Buchvorstellung ohne Musik, Chocolaterie Yilliy, Haspelgasse 7, Heidelberg,
17.30 Uhr, Eintritt auf Spendenbasis

Samstag, 5. Dezember 2015
Signierstunde in der Thalia-Buchhandlung, P7, 22, Mannheim von 14.00 bis 14.30 Uhr.

Montag 15. Dezember 2015
Buchvorstellung bei „Kopf im Ohr“, der Radiosendung der VS regio Gruppe im Schriftstellerverband Baden-Württemberg, 20-21 Uhr im Bermudafunk unter 89,6 (MA) und 105,4 (HD), Kabel 107,45, Life-Stream.


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